Wie versprochen gehe ich nun genauer auf den Kleiderschrank der großen Dame ein. Also den bisherigen.
Heute möchte ich mir die Rockfraktion herausgreifen. Auf dem Kleiderschrank-Bild kann man 4 davon sehen. Eigentlich sind es sogar 5 gewesen (einer in der Wäsche). Und alle waren Upcycling-Röcke. Witzig oder. Vermutlich bieten sich Röcke einfach an für das Wiederverwenden von Stoffen.
Zwei besondere Röcke aus der Kollektion möchte ich euch heute vorstellen und das aus gutem Grund. Denn sie sind nicht nur ein Upcycling-Produkt, sondern haben eine besondere Geschichte und etwas Persönliches. Sie sind nämlich aus Papas Businesshemden gemacht.
Herrenhemden bieten sich ganz hervorragend an für Sommerröckchen. Der Stoff ist angenehm leicht und luftig und oft eher dezent gemustert. Passt also zu allem irgendwie.
Schon lange, wie vermutlich in vielen Ehen und Beziehungen, habe ich die Hoheit über den Einkauf der Herrenoberbekleidung gewonnen. Es ist einfach meine Aufgabe, etwas passendes und modernes rauszusuchen. Auch um Generationenkonflikte zu vermeiden. Und Schlimmeres….
Denn mein Mann ist Farbenblind! Naja, eigentlich hat er NUR eine Rot-Grün-Schwäche. Aber irgenwie erstreckt sich das auf so viele Mischfarben, das ich nicht mehr so sicher bin, welche Farbe er wirklich treffsicher erkennen kann. Früher, als wir in Berlin lebten, konnte ich noch im Halbschlaf ein Auge öffnen und die Hemd-Krawatte-Kombi kurz durchwinken.
Mein Mann muss üblicherweise (…wenn grad nicht Corona wäre…) täglich geschniegelt und gebügelt mit Anzug und Hemd ins Büro. Das kann Männer mit Farbschwächen vor enorme Herausforderungen stellen, wie ich erfahren musste. Anfangs habe ich noch die mutigen Männer bewundert, die Pink, Lila und Rosé einfach mal so als Herrenhemd tragen (können).
Und habe auch verschiedene Farbtöne beim einschlägigen Hemdendealer bestellt. Schnell bissen sich diese Farbtöne mit den Krawatten und nicht immer konnte ich schlimmste Farbkombis verhindern. Heute bestelle ich auf Nummer sicher, alle Nuancen von Blau die der Hemdendealer des Vertrauens anzubieten hat, ob fein gestreift, leicht kariert, dunkelblau, Hahnentritt, Nadelstreifen, Hellblau, Marineblau, Blockstreifen…
Hauptsache, ich muss nach Kind Nr. 2 nicht mehr morgens früher aufwachen, um die Kombi nochmal gegenzuchecken…sondern kann einfach noch 20 min länger schlafen 🙂
Für die künftigen Röcke der Prinzessin, ich gebe es zu, zählt beim Neukauf der Hemden vom Papa daher nicht immer ausschließlich das Optimum für dessen Kleiderschrank. Und zum Glück ist der Verschleiß an Hemden beim Papa auch recht hoch, so dass wieder welche für die nächste Runde zur Verfügung stehen. Und damit geht dieser Beitrag natürlich auch zur Linkparty der Upcycling-Freunde.
Liebe Grüße
Anne
In diesem Fall kann ich nicht genau sagen, woraus die Hemden gemacht sind (Baumwollpopeline?). Firma W* wirbt mit bügelfreiheit, was ich bestätigen kann. Ein leichter, super Stoff für Mädchen-Röcke und Kleider. Besser als 100% Baumwollstoff. Der reine Baumwollstoff ist als Druck meist schön, aber beim Tragen nicht so angenehm. Label ist wie immer aus SnapPap und Ministempel.